Wie viel kostet der Motorrad Führerschein?
In Deutschland besitzen über neun Millionen Menschen einen Motorradführerschein. Allerdings sind die Kosten für die Fahrausbildung hoch, weshalb angehende, jüngere Teilnehmer des Straßenverkehrs in der Regel zunächst der Autoführerschein der Klasse B in Angriff nehmen. Wie jeder andere Führerschein auch, setzt sich ein Motorradführerschein aus mehrere Kostenblöcken zusammen. Welche Kosten dabei auf einen zukommen können, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Motorradführerschein der Klasse A
Mit dem „großen“ Motorradführerschein der Klasse A darf man die schweren Motorräder fahren uns muss sich keine Gedanken um Leistung, Kubikzentimeter und Höchstgeschwindigkeiten machen. Hat man den „Lappen“ in der Tasche, dürfen alle Krafträder sowie dreirädrige Kraftfahrzeuge ohne Leistungsbegrenzung gefahren werden. Voraussetzung für diesen Führerschein ist ein Alter von mindestens 24 Jahren.
Zwei Wege führen zum Ziel: Entweder der direkte Weg oder über die leistungsreduzierte Führerscheinklasse A2 und im Anschluss die Klasse A. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, wie viel der Direkteinstieg in den großen Motorradführerschein der Klasse A in etwa kostet. Der Großteil der Führerscheinkosten fällt bei der gewählten Fahrschule an. Insgesamt fallen beim Motorradführerschein der Klasse A folgende Kostenblöcke an:
- Anmeldegebühr / Grundgebühr in der Fahrschule
- Übungsfahrten
- Sonderfahrten
- ggf. Lernmaterial für die theoretische Prüfung
- Erste-Hilfe-Kurs
- Sehtest
- Gebühr bei Antrag auf Erteilung der Fahrerlaubnis
Die Kosten für den Führerschein variieren je nach Anbieter und Bundesland. Je nach Standort und Fahrschule, können die die einzelnen Fahrstunden bzw. Sonderfahren unterschiedlich hoch ausfallen. Zudem gilt auch: Je weniger Übungsstunden benötigt werden, desto günstiger wird der Führerschein am Ende.
Anmeldegebühr und Fahrstunden
Zunächst fällt ein Grundbetrag bei der Fahrschule an, eine Art Anmeldegebühr. Dieser beläuft sich im Schnitt auf rund 400 bis 600 Euro. Deutlich stärker ins Gewicht fallen insgesamt die Fahrstunden, die jeweils 45 Minuten dauern. Gewöhnliche Übungsfahren kosten circa 50-70 Euro. Wie viele solcher Ausbildungs-Fahrstunden benötigt werden, hängt in erster Linie vom Lernfortschritt des Fahrschülers ab. Hinzu kommen insgesamt zwölf Sonderfahrten zu je 60 bis 75 Euro. Diese setzen sich aus fünf Überland- und vier Autobahnfahrten sowie drei Fahrten bei Nach bzw. in der Dämmerung zusammen. Bei einigen Fahrschulen sind Übungs- und Lernmaterialien über den Grundbetrag abgedeckt, andere berechnen dafür nochmal circa 50 bis 70 Euro.
Prüfungsgebühren bei TÜV, DEKRA etc.
Die Kosten für die Vorstellung zur theoretischen und praktischen Prüfung bei TÜV, DEKRA etc. schlagen bei einem Direkteinstige in die Führerscheinklasse A mit 22,49 Euro für die Theorieprüfung und 146,56 für die praktische Prüfung zu Buche.?Sollte man eine der Prüfungen nicht gleich bestehen, müssen diese Gebühren für jeden weiteren Versuch nochmal bezahlt werden. Bei bestandenen Prüfungen fällt noch eine letzte Gebühr an, bevor man den ersehnten Motorradführerschein in den Händen halten darf: Die Gebühr für die Ausstellung des Führerscheins beträgt rund 50 Euro.
Die Kosten für den Erste-Hilfe-Kurs und Sehtest
Obligatorisch bei jedem Motorradführerschein ist der Nachweis über einen Erste-Hilfe-Kurs, der neun Unterrichtseinheiten beinhalten muss. Dieser kann bei verschiedenen Institutionen an einem Tag absolviert werden und kostet im Schnitt ca. 55 Euro. Wer einen solchen Kurs bereits bei einem anderen Führerschein gemacht hat, muss diesen nicht nochmal wiederholen, es genügt der Nachweis. Darüber hinaus muss ein Sehtest von einem Augenarzt oder -optiker vorgelegt werden, der maximal zwei Jahre alt sein darf. Viele Optiker bieten den Sehtest kostenlos an.