Kauf einer gebrauchten Harley-Davidson: So vermeidest du teure Reparaturen
Ein neues Motorrad ist makellos, kann aber ganz schön teuer werden. Möchtest du eine gebrauchte Harley-Davidson kaufen, musst du weniger Geld auf den Tisch legen, gehst aber das Risiko ein, später hohe Reparatur- und Wartungskosten zu haben. Mit dem Harley-Davidson VIN Decoder und einer strategischen Vorgehensweise kannst du genau diesen Fall umgehen und findest das perfekte Modell in bestem Zustand für dich!
So solltest du beim Kauf vorgehen
Du hast online, bei einem Händler oder in einer Anzeige in der Zeitung deine Traum-Harley gefunden? Jetzt ist es ganz wichtig, alles genau zu prüfen, um zum einen Betrug zu umgehen und zum anderen sicherzugehen, dass du in ein paar Jahren nicht unendlich hohe Reparaturkosten hast. Hier sind die wichtigsten Anhaltspunkte, die dir dabei helfen:
Recherche ist die Grundlage
Jedes Modell hat seine Eigenheiten. Im Internet gibt es viele grundlegende Informationen zu allen Motorrädern, deren Stärken und Schwächen. Auch kannst du dich von Experten beraten lassen oder Magazine nutzen, um dir ein Grundwissen anzueignen.
Jede Marke veröffentlicht technische Grundlagen der Motorradmodelle auf ihrer öffentlichen Webseite. So kannst du bereits im Vorhinein abwägen, welches Modell für dich infrage kommt und worauf du beim Kauf achten musst.
Es gibt einige Modelle, die anfälliger für bestimmte Probleme sind und so das Risiko von hohen Kosten in der Zukunft erhöhen. Die Sportster Reihe ist zum Beispiel bekannt dafür, dass es Probleme mit dem Kurbelwellenlager gibt. Andere Modelle zeigen Schwächen bei der Bremsleistung.
Sichtkontrolle der Harley-Davidson
Hast du ein bestimmtes Motorrad im Visier, ist eine Besichtigung ganz wichtig. Denn du solltest nicht die Katze im Sack kaufen! Vereinbare also einen Termin mit dem Verkäufer oder Händler, sodass du dir die Harley-Davidson genau anschauen kannst und im Anschluss eine Probefahrt machen kannst.
Folgendes solltest du bei der Besichtigung genau unter die Lupe nehmen:
- Rahmen und Verkleidung: Gibt es Risse? Ist der Lack beschädigt oder ist etwa der Rahmen verbeult? Hier kannst du sehen, ob es eventuell Unfälle gab, die nicht in den Unterlagen dokumentiert wurden.
- Rost: Besonders im unteren Bereich des Rahmens, am Auspuff oder an den Felgen findet man bei älteren Harley-Davidsons Rost. Wie großflächig ist der Rost? Rost beeinträchtigt die Materialqualität und kann zu einem späteren Zeitpunkt hohe Reparaturkosten mit sich bringen.
- Reifen und Bremsen: Sind die Reifen abgefahren? Wie schauen die Bremsen aus? Sieht man starken Verschleiß bei beidem, so ist das Risiko hoch, dass du viel Geld für neue Reifen und Bremsen ausgeben musst.
Testfahrt
Bei einer Testfahrt bekommst du ein Gefühl für den Zustand des Motorrads. Eigenartiges Fahrgefühl, Rattern, laute Geräusche etc. sind Aspekte, die du dir genauer anschauen solltest. Müssen teure Teile ersetzt oder repariert werden? Diese 3 Punkte solltest du beachten:
- Motorstart und Geräusche des Motors: Ruckelt die Maschine oder gibt unregelmäßige Geräusche von sich, könnte das auf größere potenzielle Schäden im Motor hinweisen. Eine Harley-Davidson in gutem Zustand sollte ruhig und einfach starten und es sollten keine seltsamen Geräusche hörbar sein.
- Federung und Verhalten: Eine Harley-Davidson sollte ruhig und stabil auf der Straße fahren. Eigenartige Geräusche, Wackeln, Instabilitäten etc. könnten auf Probleme bei der Federung hinweisen.
- Kupplung und Getriebe: Eine Schwachstelle von Motorrädern ist die Kupplung. Eine natürliche Korrosion und Abnutzung können zu hohen Kosten führen, denn teure Ersatzteile müssen angeschafft werden.
Dokumentation prüfen
So mühsam es klingt, die Überprüfung der Dokumente ist essenziell. Prüfe folgende Unterlagen:
- Fahrzeugpapier und Schein
- Unfallhistorie und Nachweise
- Garantie- und Rückgabebedingungen
Fehlen Nachweise oder erscheinen unseriös, solltest du vorsichtig sein. Eventuell versucht der Verkäufer, frühere Unfälle zu vertuschen. Hatte das Motorrad bereits Unfälle, so sinkt der Wert, denn es gibt Schwachstellen, die zu hohen Reparaturkosten führen können.
Schau dir die Stempel an, die Werkstätte, die Reparaturen vorgenommen haben, und mach dich auch schlau darüber, wie der Kaufvertrag formuliert ist und wie Rückgabebedingungen festgehalten werden.
Diese Probleme könnten auftauchen
Wenn du eine gebrauchte Harley-Davidson kaufst, besteht das Risiko, dass du Reparaturen vornehmen musst. Sei es aufgrund früherer Unfälle oder aufgrund von Verschleiß an Teilen der Maschine. Diese Wartung und Reparaturen können mit viel Glück kostengünstig sein. Es kann aber auch passieren, dass du sehr viel Geld ausgeben musst! Folgende Schäden und Probleme kann es geben:
Motorprobleme
Trotz einer hohen Qualität der Motorräder gibt es bei älteren Harley-Davidsons Probleme beim Motor. Meist ist dies auf Verschleiß und Abrieb zurückzuführen. So können Öllecks an Dichtungen entstehen, Ventile oder Kolben beschädigt sein.
Elektronische Probleme
Bei älteren Modellen der Marke Harley-Davidson kann es zu Problemen beim Ladesystem kommen. Das kann zu Startproblemen oder Ausfall der Elektrik (Licht, Regler) führen.
Harley-Davidson Motorräder haben einen großen Hubraum und benötigen mehr Strom zum Starten. Eine schwache Batterie kann hier auch zu Startproblemen führen.
Federung und Fahrwerk
Verschlissene Stoßdämpfer oder Verschleiß bei Lager und Lenkungsdämpfer sind ein Problem, das bei älteren Modellen auftreten kann. Dies merkt man, wenn das Motorrad „unruhig“ fährt oder Stabilität fehlt.
Getriebe und Kupplung
Abgenutzte Kupplungsbeläge und ein defektes Getriebe können bei viel gefahrenen, gebrauchten Harley-Davidson auftauchen. Das merkst du, wenn du nicht reibungslos schalten kannst.
Rost und Korrosion
Verrostete Bremsleitungen und Bremsscheiben sowie Rost am Auspuff und Rahmen sind eine Nebenerscheinung einer viel gefahrenen Harley. Dies kann bei einer Sichtprobe festgestellt werden.
Fazit
Eine gebrauchte Harley-Davidson ist eine tolle Möglichkeit, in die Bikerwelt einzutauchen. Jedoch besteht das Risiko, dass wegen Verschleiß und Abnutzung hohe Kosten auf dich zukommen. Und das direkt nach dem Kauf deines Traummotorrads. Deshalb ist es ganz wichtig, alle Dokumente zu prüfen, eine Probefahrt zu machen und die Maschine genau anzuschauen. So kannst du prüfen, wie gut der Zustand des Motorrads ist.
Früher oder später kommt es bei einem gebrauchten Motorrad zu Reparaturbedarf, denn bestimmte Teile sind abgefahren oder verschlissen. Um hier nicht horrende Kosten auf sich zu nehmen, ist wichtig, die richtige Werkstatt zu finden, die Reparaturen zu einem angemessenen Preis vornehmen kann.