
Schrauberprojekt Anhängerkupplung – Das brauchst du für die Selbstmontage
Diejenigen, die ihr Auto besonders vielseitig nutzen möchten, kommen an einer Anhängerkupplung kaum vorbei. Egal, ob für den Transport von Fahrrädern, das Ziehen eines kleinen Anhängers oder für den nächsten Umzug: Eine Anhängerkupplung macht das Fahrzeug wesentlich flexibler und das Leben in vielen Bereichen einfacher.
Die meisten Autos besitzen keine Anhängerkupplung ab Werk. Viele Fahrzeugbesitzer schrecken allerdings vor einer Nachrüstung zurück, weil sie den Aufwand scheuen oder hohe Werkstattkosten befürchten.
Dabei ist der Einbau mit ein wenig handwerklichem Geschick durchaus in Eigenregie machbar, vor allem in einer gut ausgestatteten Mietwerkstatt.
Planung ist alles: Fahrzeugtyp, Anforderungen, Zulassung
Bevor es ans Werkzeug geht, sollte geklärt sein, welche Art von Anhängerkupplung überhaupt infrage kommt. Entscheidend sind bei dieser Frage das Fahrzeugmodell, der Verwendungszweck und die individuellen Anforderungen.
Für gelegentliche Transporte reicht in der Regel eine starre Kupplung, während Vielfahrer oder Fahrer mit sportlichen Fahrzeugen eher auf abnehmbare oder schwenkbare Systeme zurückgreifen sollten. Wichtig ist außerdem die Prüfung der zulässigen Anhängelast und Stützlast. Diese Angaben finden sich in der Zulassungsbescheinigung Teil I − also dem Fahrzeugschein − oder in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs.
Für viele Modelle werden Anhängerkupplung Komplettsets angeboten. Diese enthalten neben der Kupplung alle notwendigen Montageteile sowie einen fahrzeugspezifischen Elektrosatz. Sie stellen eine überaus sinnvolle Lösung dar, um Kompatibilitätsprobleme und unnötige Fehlkäufe von vornherein zu vermeiden.
Die richtige Ausrüstung für die Selbstmontage
Für die Selbstmontage braucht es keine Profi-Werkstatt, aber eine solide Grundausstattung ist unerlässlich. Zu dieser gehören:
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Hebebühne oder Grube: Der Einbau erfolgt in der Regel unter dem Fahrzeugboden, daher ist ein sicherer Zugang von unten nötig.
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Steck- und Ringschlüsselsatz: Zur Demontage der Verkleidungen und zur Befestigung der Kupplung am Rahmen.
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Drehmomentschlüssel: Viele Verschraubungen müssen mit einem genau definierten Drehmoment angezogen werden.
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Multimeter: Für die Überprüfung der Elektrik beim Anschluss des Elektrosatzes.
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Bohrmaschine oder Dremel: In Einzelfällen müssen kleinere Ausschnitte an der Stoßstange vorgenommen werden.
Eine klare Montageanleitung, idealerweise von dem Hersteller der Anhängerkupplung, ist ebenfalls essentiell. Schritt-für-Schritt-Videos auf seriösen Fachportalen unterstützen zusätzlich, besonders, wenn es um den Anschluss der Fahrzeugelektrik geht.
Elektrik: Der Knackpunkt beim Selbsteinbau
Während die mechanische Befestigung der Anhängerkupplung für die meisten gut zu bewältigen ist, liegt die größere Herausforderung im Anschluss des Elektrosatzes. Moderne Fahrzeuge verfügen über komplexe Bordnetzsysteme mit BUS-Technologie, die nicht jedes Nachrüstset automatisch unterstützt.
Deshalb sollten ausschließlich fahrzeugspezifische Elektrosätze verwendet werden – idealerweise mit vorkonfektionierten Steckverbindungen. Je nach Fahrzeug ist es außerdem notwendig, das Steuergerät nach der Montage durch eine Fachwerkstatt freischalten zu lassen.
Rechtliche Vorgaben und Eintragung
Nach erfolgreichem Einbau stellt sich noch die Frage nach der Zulassung. Bei den meisten neueren Anhängerkupplungen handelt es sich um Systeme mit EG-Typgenehmigung. In diesem Fall genügt das Mitführen der Konformitätsbescheinigung. Eine Eintragung in die Fahrzeugpapiere ist nicht erforderlich.
Dennoch empfiehlt sich eine kurze Rücksprache mit der Prüfstelle, beispielsweise TÜV oder DEKRA, um im Zweifel auf der sicheren Seite zu sein.
Selbstmontage spart Geld, erfordert aber Sorgfalt
Der Selbsteinbau einer Anhängerkupplung ist mit der richtigen Vorbereitung gut machbar. Wer sich Zeit nimmt, die technischen Anforderungen genau prüft und in einer Mietwerkstatt mit geeigneter Ausstattung arbeitet, spart hohe Kosten.
Besonders praktisch zeigen sich Komplettlösungen, die alle erforderlichen Komponenten enthalten und auf das jeweilige Fahrzeugmodell abgestimmt sind. Wichtig bleibt jedoch: Sorgfalt und Sicherheit stehen an erster Stelle – schließlich geht es um ein sicherheitsrelevantes Bauteil am Fahrzeug.